Pressespiegel


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Spohr-Gedenktafel am Neumarkt enthülltDieter Albrecht / 04.04.14 / TA

Einen Tag vor Louis Spohrs 230. Geburtstag erhielt das Haus, in dem der Musiker mit seiner Frau wohnte, eine Erinnerungstafel.
Als im Frühsommer 2013 in Gotha ein paar Musiker, musikinteressierte Laien und Lokalpatrioten die Europäische Louis-Spohr-Gesellschaft gründeten – wer hätte da vermutet, dass kaum ein Jahr später die viele Jahrzehnte lang vernachlässigte Erinnerung an den seinerzeit international berühmten Geiger erneut so kräftig aufblühen würde? Inzwischen existiert ein Jahresprogramm mit vielen musikalisch-literarischen Höhepunkten. Und heute, am 4. April, wird eine große Geburtstagsparty mit geladenen Gästen steigen, um Spohrs 230. Geburtstag zu feiern.
Gestern früh aber wurde die Frau an Spohrs Seite geehrt: die Harfenistin Dorette Spohr, geborene Scheidler (1787 – 1834). Am Haus Neumarkt 26, wo beide, nach ihrer Heirat 1806, einige Zeit im Haus von Dorettes Eltern verbrachten, enthüllte gestern Oberbürgermeister Knut Kreuch (SPD) eine Gedenktafel. Dorettes Vater war der Cellist und Kammermusiker Johann David Scheidler (1748 – 1802); die Mutter, Sophie Elisabeth Susanne Scheidler, geborene Preysing (gest. 1821), war seit 1776 als herzogliche Kammersängerin am Gothaer Hof angestellt. Kein einfaches Tuch – ein zarter Tüllschleier verhüllte die Tafel. Ihn einfach herunterzuziehen, das wäre stillos gewesen. Nein, dazu gehört mehr. Deshalb packte Alexej Barchevitch, Konzertmeister der Thüringen-Philharmonie – er hatte die Idee, die Spohr-Gesellschaft zu gründen – seine Geige aus und spielte ein paar Takte aus Spohrs 2. Violinkonzert d-Moll op. 2, das damals anlässlich der Anstellung am Gothaer Hof entstanden war.
"So, nach diesem kurzen Solo kommt das Orchester", sagte Barchevitch, "und das gesamte Stück können Sie demnächst hören, am 6. Juni." Im Orchesterkonzert in der Margarethenkirche nämlich, einer Veranstaltung des Pfingstfestivals der Thüringen-Philharmonie. Barchevitch wird dann das Orchester leiten und die Solovioline spielen – wie zu Spohrs Zeiten.