Pressespiegel


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Name fast in VergessenheitHorst Gröner / 14.03.13 / TLZ

Neue europäische Spohr-Gesellschaft
Das Leben Louis Spohrs (1784-1859) war geprägt vom Ruhm als europaweit anerkannter Komponist und Musikpädagoge. Daneben galt er zu seiner Zeit als geachteter Dirigent und Violinvirtuose, der sich auf zahlreichen Kunstreisen durch viele Städte und Länder einen Namen machte. In Gotha wirkte Spohr als Hofkapellmeister in den Jahren 1805 bis 1812 und lernte hier mit der Klavier- und Harfenvirtuosin Dorette Scheidler auch seine erste Frau kennen.
Allzu selten kommen Spohrs Werke heute in Gotha zur Aufführung, und sein Name ist dort fast in Vergessenheit geraten. Auf Initiative von Alexej Barchevitch, dem Konzertmeister der Thüringen Philharmonie Gotha, hat sich jetzt am Dienstag, 12. März, in Gotha eine „Europäische Louis-Spohr-Gesellschaft“ gegründet, die mit eigenen Projekten und durch Beteiligung an anderen kulturellen Aktivitäten diesen „Weltbürger des 19. Jahrhunderts“ wieder mehr ins Bewusstsein rücken möchte.
Zu den 15 Gründungsmitgliedern zählen neben anderen die Gothaer Jens Goldhardt, Klaus Hähnel, Torsten Kunz und Martin Hundertmark. Auch Musiker der Meininger Hofkapelle, in der Barchevitch noch vor einigen Jahren Mitglied war, sind dabei. Die Gründungsversammlung der „Europäischen Louis-Spohr-Gesellschaft“ wählte Alexej Barchevitch zum 1. Vorsitzenden und Torsten Kunz zum 2. Vorsitzenden. Weiter wurde der Vorstand mit Michaela Barchevitch als stellvertretende Vorsitzende und Saskia Möller als Schatzmeisterin besetzt.
Kirchenmusikdirektor Goldhardt ließ sich von der Idee einer stärkeren Förderung der Werke von Louis Spohr unmittelbar anstecken und plant die Aufführung eines in Vergessenheit geratenen Chorwerkes. So will er am Karfreitag 2014 mit dem Bachchor Spohrs Oratorium „Des Heilands letzte Stunden“ in der Margarethenkirche aufführen.
Louis Spohr als musikalische Institution wiederzuentdecken, wird nicht das Einzige sein, was dieser neu gegründete Verein bewirken könnte. Seine humanitäre Persönlichkeit an sich dürfte genug Anlass geben, diesen großen Europäer mit neuen Augen zu sehen.